Kirche & Armut

Was sagt Kirche eigentlich zu: Armut in der Gesellschaft?

Eine Frau gibt Lebensmittel aus an einen Menschen im Rollstuhl.

Wo Armut ist, ist Kirche gefragt.

Armut darf nicht zur Normalität werden. In Hamburger Gemeinden begegnen Haupt- und Ehrenamtliche der Not mit warmem Essen, offenen Türen – und klarer Haltung.
Kirche lindert nicht nur die Symptome, sie kämpft auch für Veränderung.

Armut begegnen - Unterstützung durch Tafeln

Eigentlich sollte kein Mensch Hunger leiden. Eigentlich. Doch die Realität sieht anders aus. Auch im vermeintlich reichen Hamburg leben viele in Armut. Aus dem christlichen Selbstverständnis heraus begegnen viele Haupt- und Ehrenamtliche in den Kirchengemeinden dieser Not und unterstützen durch die Ausgabe von Lebensmitteln in Kooperation mit der Hamburger Tafel e.V., privaten und geschäftlichen Spender*innen.

Mittagstisch für alle

„Die Lebenssituation unserer Gäste ist ganz unterschiedlich“, sagt Hauptpastor Jens-Martin Kruse in einem Interview der Abendblattbeilage Himmel und Elbe. Es kommen Wohnungs- und Obdachlose, Geflüchtete, Arbeitsmigranten aus Osteuropa und arbeitslose Menschen. Aber auch viele ältere Frauen, deren Rente nicht reicht und junge Menschen zwischen 20 und 30, die bedürftig sind. „Damit hatten wir nicht gerechnet.“ Seit ein paar Jahren bietet die Hauptkirche St. Petri mitten in der Innenstadt einmal wöchentlich den “Mittagstisch für alle” an.

Ort der Nächstenliebe

Der Versorgung der wohnungs- und obdachlosen Menschen und der zunehmend aus anderen Gründen bedürftigen Menschen im Umfeld des Hauptbahnhofs mit warmen Speisen, Wasser, Hygieneartikeln und Mindestvorräten begegnet die Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde unter dem Motto “Essen für alle”. Sowohl die Lebensmittelausgabe als auch das Angebot der Suppengruppe werden von Ehrenamtlichen organisiert und durchgeführt. Insgesamt wechseln sich etwa 40 Menschen unterschiedlichen Alters, verschiedener Religionen und Nationalitäten dabei ab, die Heilige Dreieinigkeitskirche in St. Georg zu einem Ort der Hoffnung und Nächstenliebe werden zu lassen.

Partei ergreifen für die Armen

Dies sind nur zwei Beispiele von vielen in der Metropolregion Hamburg. Doch so selbstverständlich es für Kirchengemeinden ist, die Notlage von Armen unmittelbar zu lindern, so darf es doch nicht zum Selbstverständnis werden, die Armut in unserer Gesellschaft hinzunehmen. Die sozialstaatlichen Leistungen zur Sicherung des Existenzminimums sind oft so niedrig, dass viele Menschen sich gezwungen sehen, das Angebot der Lebensmittelausgabestellen und Tafeln zu nutzen. 

“Kirche und Diakonie ergreifen Partei für die Armen in dieser Gesellschaft. Die Wahrung ihrer Würde, die Durchsetzung ihrer Rechte und Rechtsansprüche und die Verbesserung ihrer Lebenssituation stehen im Zentrum diakonischer Arbeit.” 

So heißt es auf der Internetseite des Diakonischen Werks Hamburg.

Armut bekämpfen

Das bedeutet, das eine zu tun ohne das andere zu lassen. Sich direkt vor Ort engagieren, um Leid zu mindern und gleichzeitig sich politisch dafür einzusetzen, dass Armut auf allen Ebenen in unserer Stadt bekämpft wird.

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