24.04.2023
„Akzeptanz“ breitet sich aus

Religionsprojekt: „Akzeptanz“ jetzt für ganz Hamburg

Familie
Fünf Personen stehen zusammen an einem Tisch

Vielfalt lernen in Hamburgs Schulen

Das Projekt “Akzeptanz” besteht seit 2020. Zunächst konnten nur Schulen aus dem Hamburger Westen an dem Projekt teilnehmen, inzwischen sind Schulklassen aus der gesamten Hansestadt zur Teilnahme eingeladen.

„Mit dem Projekt wollen wir ein Zeichen setzen und gleichzeitig etwas für die Zukunft tun“, sagt Katrin von Gierke, die zusammen mit Bettina Lütgerath eine der Mitinitiatorinnen von „Akzeptanz“ ist, einem Projekt der Evangelischen Kirche Hamburg für Schulklassen.

In dem Projekt geht es um Fragen nach der eigenen Identität und dem Umgehen miteinander, wenn es sich beim Gegenüber um eine Jüdin, einen Muslim oder einen Menschen christlichen Glaubens handelt. „Wir wollen uns in dem Projekt besser kennenlernen, Vorurteile abbauen und darüber reden, wie wir über Verständnis zu einem friedlichen Miteinander kommen“, sagt Paul Steffen, der das Projekt auch von Beginn an begleitet.

Religion, persönliche Biografien und gesellschaftliche Diskurse

Im Rahmen einer „Akzeptanz“-Veranstaltung besucht ein Mitglied des Teams zusammen mit einem Duo aus Religionsvertreter*innen aus dem Judentum und dem Islam eine Schulklasse. Das Projekt gliedert sich in zwei Unterrichtseinheiten zu je eineinhalb Stunden. 

Das Duo steht den Schüler*innen in den ersten 90 Minuten Rede und Antwort. Die Schüler*innen fragen darüber hinaus oft auch nach christlichen Regeln oder Glaubenssätzen. „Wir ergänzen natürlich Aspekte des Christentums, falls es zum Verständnis notwendig ist“, sagt Katrin von Gierke. „Wir als Initiatoren kommen aber nicht als Religionsvertreter*innen in die Klassen, diesen Teil übernimmt das Duo.“

Das Gespräch der ersten Unterrichtseinheit dreht sich um Religion, persönliche Biografien und aktuelle gesellschaftliche Diskurse. „Die Schüler*innen sind immer erstaunt, wie viele Gemeinsamkeiten Christentum, Judentum und Islam haben“, sagt Katrin von Gierke. Darüber hinaus kommen Fragen auf nach Freundschaft und Liebe über Religionsgrenzen hinweg, nach religiöser Neuorientierung und Austritten, aber auch nach Ausgrenzung und Angriffen.

Projekt sorgt für dynamischen Unterricht

„Ich schätze die Aufmerksamkeit und Dynamik in der Schülerschaft, die Feedback-Kultur innerhalb des Teams und die Dankbarkeit der Duos“, sagt Paul Steffen. Vor allem Bettina Lütgerath sucht Kontakte zu neue Religionsvertreter*innen und Schulen. Neben Katrin von Gierke und Paul Steffen gehören auch Anna Oestreich und Marcus Demgenski zum Moderationsteam.

Die Moderator*innen begleiten die Diskussion in der ersten Unterrichtseinheit und bereiten sie in der zweiten Unterrichtseinheit von 90 Minuten zusammen mit den Schüler*innen nach. Dann kommen auch Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Diskriminierung zur Sprache. Die Grundlage des zweiten Besuchs bilden Statements der Gäste und Fallbeispiele aus dem Leben, zum Beispiel über Herabwürdigungen. Gemeinsam überlegen die Beteiligten dann, wie Spielregeln des Zusammenlebens aussehen könnten, denen alle folgen.

Projekt wird immer bekannter

„Wir haben inzwischen mehrere Fortbildungen durchlaufen und sind als Team so professioneller geworden“, sagt Paul Steffen. „Außerdem ist unser Bekanntheitsgrad gewachsen.“ Das Team hat die Zeit auch genutzt, um eine Reihe von Lehrmaterialien zusammenzustellen. 

Das zu befragende Duo setzt sich immer aus anderen Religionsvertreter*innen zusammen. Das Projekt richtet sich an Schulklassen ab der sechsten Jahrgangsstufe bis hin zum Abitur. Für die Schulen fallen keine Kosten an. Das Projekt ist aus Spenden, Stiftungsgeldern und über Mittel der evangelischen Kirche in Hamburg finanziert.

Ehrenamtliche Teammitglieder und Religionsvertreter*innen zum Mitreisen gesucht

Das Projektteam sucht ehrenamtliche Mitglieder und Religionsvertreter*innen zum Mitreisen, damit das Projekt auch in Zukunft an Hamburger Schulen stattfinden kann. „Für die Religionsvertreter*innen ist es wichtig zu wissen, dass wir hier keine Theolog*innen oder Wissenschaftler*innen suchen, sondern religiöse Menschen, die über ihre Erfahrungen in Hamburg sprechen“, sagt Katrin von Gierke. „Moderator*innen sollten einmal im Quartal einen Termin mit Schulklassen begleiten, gern aber auch öfters“. Die Religionsvertreter*innen sollten mindestens einmal pro Jahr im Einsatz sein, auch hier: Gerne häufiger

Schulklassen sowie an einer Mitarbeit Interessierte können sich melden unter: info@akzeptanz-hhsh.de

 

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